FED und EZB werden über die Zinssätze entscheiden, allerdings aus unterschiedlichen Perspektiven
WAS GESCHIEHT
Die gerade begonnene Woche ist für alle Finanzmärkte voller kritischer Ereignisse. Am Dienstag, den 13., wird es die Daten zur US-Inflation geben, am Mittwoch, den 14., die Entscheidung der Fed zu den Zinssätzen und am Donnerstag, den 15., die Entscheidung zu den EZB-Zinsen, ganz zu schweigen vom „Witch Friday“ (vierteljährlicher Ablauf von Optionen und Futures).
Bei der FED geht man davon aus, dass vergangene Zinserhöhungen noch keine Wirkung gezeigt haben. Darüber hinaus berücksichtigt die Geldpolitik „reale“ Ziele wie Beschäftigung und Wachstum, und die jüngsten BIP-Daten sind im Vergleich zu globalen Konkurrenten wie China und Indien besonders schwach.
Die EZB hingegen zeigt sich sehr aggressiv. Sie glaubt, dass sie sich Sorgen über die Inflation macht, die tatsächlich weiterhin hoch ist, aber sie muss sich auch mit den Kosten der Staatsverschuldung der Eurozonen-Länder auseinandersetzen, die seit 2020 dramatisch gestiegen sind.
WAS ZU ERWARTEN IST
Es ist wahrscheinlich, dass die Fed die Zinsen unverändert belassen wird, aber kein Ende der Zinserhöhungen andeuten wird, um keine Euphorie unter den Händlern zu verbreiten.
Andererseits ist es auch wahrscheinlich, dass die EZB den Diskontsatz um 0,251 TP3T erhöhen und weiterhin weitere Zinserhöhungen prognostizieren wird. Die Beobachtung, dass sich Deutschland und die gesamte Eurozone bereits in einer technischen Rezession befinden und die Hauptindikatoren auf Rot stehen, nützt wenig.
Schließlich hat die EZB kein Interesse an der Realwirtschaft, wie Lagarde selbst immer wieder betont hat. Die einzigen Sorgen der EZB gelten der Inflation und der Gesundheit des Bankensystems. Der Rest obliegt den Staaten, die jedoch strengen Haushaltszwängen unterliegen.
Es besteht kein Zweifel daran, dass in diesem Szenario der Euro gegenüber dem Dollar stärker werden würde und die US-Börsen besser abschneiden würden als die europäischen.